Lebensmittelallergien-Prävalenz

Die Zahl der von Lebensmittelallergien Betroffenen ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und nimmt nach neueren Statistiken weiter zu. Schätzungen gehen davon aus, dass 2-4 % der Erwachsenen und 4-7 % der Kinder von Lebensmittelallergien betroffen sind.

Was ist eine Lebensmittelallergie?

Die Ursachen einer Lebensmittelallergie sind vielfältig und multifunktionell.
Bei der klassischen Lebensmittelallergie zeigt das Immunsystem eine fehlgeleitete Immunantwort gegenüber eigentlich harmlosen Substanzen (Proteine) eines Lebensmittels. Eine besondere Rolle spielen dabei Antikörper der Immunglobulinklasse E (IgE). Diese befinden sich nach der Primärsensibilisierung gegenüber dem allergenen Lebensmittel auf sogenannten Mastzellen und Basophilen. Bei erneutem Kontakt mit bestimmten Proteinen des allergenen Lebensmittels, kommt es zur Freisetzung von Signalmolekülen (Histamin und andere), die die für (Lebensmittel-) Allergien typischen Symptome auslösen. Diese können sich in folgenden Bereichen äußern: Haut, Magen-Darmtrakt, Atmungstrakt, Herz-Kreislaufsystem.

Aufgrund fehlender kausaler Behandlungsstrategien liegt die derzeit einzige empfohlene und routinemäßig angewendete "Therapie" in der strikten Karenz (Vermeidung) des allergieauslösenden Lebensmittels. Dies ist wichtig, aber insofern schwierig, da bereits mitunter kleinste Mengen allergische Reaktionen auslösen können.

Auf europäischer Ebene wurde auf die zunehmende Problematik der Lebensmittelallergien reagiert und mit der VO (EU) Nr. 1169/2011 eine Verordnung erlassen, wonach allergieauslösende Substanzen (Lebensmittelallergene), die als Zutat eingesetzt werden, auf dem Etikett eines Lebensmittels ausnahmslos zu deklarieren sind.