Melamin
Melamin (2,4,6-Triamino-s-triazin) ist eine farblose Substanz und chemisch eine heterocyclische aromatische Verbindung mit Stickstoff. Im Handel und Alltag wird die Bezeichnung auch für einen Kunststoff aus der Gruppe der Duroplaste bzw. Aminoplaste verwendet.
Milchpulver und andere Milchprodukte wurden im Jahr 2008 von chinesischen Molkereien und Babyfoodherstellern mit Melamin gestreckt. Der dadurch erhöhte Stickstoffgehalt täuscht einen höheren Proteinanteil vor, da die Bestimmung des Stickstoffgehalts nach Kjeldahl in der Lebensmittelanalytik zur Ermittlung des Proteingehalts verwendet wird. Die für die Niere giftige Wirkung von Melamin führte in China zum Tod von sechs Säuglingen und durch Nierenstein-Bildung zur Erkrankung von rund 294.000 Kindern. Melamin wurde außerdem in Milchfertigprodukten und gewöhnlicher Flüssigmilch nachgewiesen.
Die Analytik von Melamin im ifp erfolgt nach Extraktion aus der Probenmaterialien mittels HPLC gekoppelt mit doppelter Massenspektrometrie (LC-MS/MS).
Weitere unerlaubte Stickstoffquellen werden zusätzlich miterfasst: Dicyandiamid (DCD), Cyanursäure, Harnstoff, Biuret, Cyromazin und Amidinharnstoff.