Tierartenidentifizierung

Dank moderner molekularbiologischer Verfahren ist das ifp in der Lage, neben vielen anderen Tierarten auch verschiedenste Wild- und Fischspezies zu identifizieren. Die Identifizierung erfolgt durch die Verwendung spezifischer DNA-Abschnitte mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Dies ermöglicht es bei Fleischwaren, die verwendeten Tiere und gegebenenfalls die Zusammensetzung des tierischen Anteils zu bestimmen. Dabei kann gezielt auf eine Tierart hin, z. B. Reh oder Thunfisch, untersucht werden, oder durch die Vervielfältigung (Amplifikation) größerer Genabschnitte mit anschließender Sequenzierung die Identifizierung einer unbekannten Probe erfolgen.

Real-time PCR

Ausgehend von spezifischen DNA-Fragmenten, den sogenannten Primern, wird ein DNA-Abschnitt der gesuchten Spezies gezielt amplifiziert und per Fluoreszenzmessung in Echtzeit detektiert. Folgende Parameter können im ifp qualitativ und größtenteils auch quantitativ mittels spezifischer real-time-PCR-Systeme nachgewiesen werden:

Fleisch

  • Hirschwild (Rotwild, Damwild, Rehwild) als Gruppe oder einzeln
  • Ente (Haus-/Stockente Anas platyrhynchos; Flug-/Barbarieente Cairina moschata), Gans, Huhn, Pute, Strauß sowie Geflügel allgemein
  • Hund, Katze
  • Kaninchen sowie Nagetier (Maus, Ratte)
  • Pferd, Esel
  • Rind, Schaf, Ziege sowie Wiederkäuer allgemein
  • Schwein
  • Säugetier allgemein

Fisch / Meeresbewohner

  • Fisch allgemein
  • Getüpfelter Gabelwels (Ictalurus punctatus)
  • Haiwels (Pangasius hypophthalmus)
  • Pangasius bocourti
  • Thunfisch
  • Delphin

Sequenzierung

Um eine unbekannte Gewebeprobe über eine Sequenzierung zu identifizieren, wird zunächst eine PCR mit einem Primerpaar durchgeführt, dessen Bindungsstellen eine hochgradig konservierte Basensequenz aufweisen. Das bedeutet, dass dieselben Primer an Genabschnitten einer Vielzahl verschiedener, auch entfernt verwandter Organismen binden und als Ausgangspunkt für eine unspezifische PCR dienen. Das auf diese Weise erhaltene, bis zu 2000 Basenpaare große PCR-Produkt (Amplifikat) kann dann sequenziert werden. Es hat in jedem Fall dieselben, durch die Primer definierten Endsequenzen, besitzt dazwischen jedoch variable Abschnitte, die gegen eine Datenbank abgeglichen werden und so eine Identifizierung der Spezies ermöglichen.

Das ifp bietet die Identifizierung der biologischen Herkunft von Gewebeproben an für

  • Säugetiere und Vögel (z. B. Antilope, Papagei etc.)
  • Fische (z. B. Blauflossen-Thunfisch, Seezunge, Victoriabarsch etc.)

Die Identifizierung mittels Sequenzierung ist jedoch nur bei Reinproben und nicht bei Mischungen anwendbar.