02.11.2015

BfR publiziert auf ifp-Testkits basierende Studie zu Erdnuss-Cross-Contacts in Fertigprodukten

Ein Team von Forschern des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der französischen Agentur für Nahrungssicherheit, Umwelt und Arbeitsschutz (ANSES) hat die Ergebnisse einer Studie zu Erdnussspuren in verpackten Produkten veröffentlicht1. Unter den verwendeten Untersuchungsmethoden waren dabei auch ein vom ifp entwickelter Lateral-Flow-Schnelltest und ELISA.

Untersuchung auf Spuren von Erdnuss

Fotolia 33645431 L 1Im Rahmen des französischen Forschungsprojektes MIRABEL wurden 899 Lebensmittelproben, die gemäß Zutatenliste keine Erdnussbestandteile enthielten, auf Erdnussspuren untersucht. Die Proben deckten dabei ein breites Produktspektrum aus zehn verschiedenen Lebensmittelkategorien ab. In einem schrittweisen Verfahren erfolgte zunächst ein Screening der Proben mit dem vom ifp entwickelten und hergestellten Lateral-Flow-Test (ImmunoFast® / AgraStrip® Peanut, Vertrieb in Deutschland über Coring, www.coring.de; weltweit vertrieben durch Romer Labs, www.romerlabs.com).

Vergleich verschiedener Nachweismethoden

Proben, die im Schnelltest eindeutig positiv und fragwürdig positiv waren, wurden im Anschluss mittels real-time PCR einer Bestätigung unterzogen. Bei insgesamt neun Proben ließen sich mit beiden Methoden Erdnussspuren nachweisen. Diese wurden abschließend mittels zweier verschiedener Erdnuss-ELISAs quantifiziert, darunter der ebenfalls vom ifp hergestellte und von Romer Labs vertriebene AgraQuant® Plus (ehemals AgraQuant® F.A.S.T.) Peanut.

Die ermittelten Gehalte lagen zwischen 0,7 und 17,9 ppm. Im Vergleich der beiden ELISA-Kits zeigte sich, dass AgraQuant® Plus sensitiver als das Wettbewerbskit ist: Letzteres zeigte für drei der neun Proben, die sowohl mit dem Lateral-Flow-Test, PCR und AgraQuant® Plus positiv getestet worden waren, ein Ergebnis unterhalb der Nachweisgrenze.

Spurenkennzeichnung in den untersuchten Produkten

Bei sieben der neun positiven Produkte wurden die „möglichen Spuren von Erdnuss“ korrekt gekennzeichnet. Lediglich bei zwei der positiven Produkte (Cashewnüsse, Schokoladenaufstrich) fehlte eine Spurenkennzeichnung. Interessant ist darüber hinaus, dass 266 der 899 Produkte eine Spurenkennzeichnung für Erdnuss aufwiesen, von denen aber nur 2,6 % mit dem angewandten schrittweisen Screening- und Bestätigungsverfahren tatsächlich positiv getestet wurden.

Schlussfolgerung des BfR

Das BfR bestätigt dem Schnelltest eine einfache Durchführung und Ökonomie bzgl. Analysezeit und Kosten, sowie eine verlässliche Detektion des täglich mitgeführten Referenzmaterials. Die Studie zeigt, dass in der Kombination mit den verschiedenen verwendeten Methoden eine Nachweisbarkeit von 2 mg/kg Erdnuss in verschiedensten Produkten möglich ist.

1 Zagon et al. (2015): Peanut traces in packaged food products consumed by allergic individuals: results of the MIRABEL project. Journal of Food Composition and Analysis 44 (2015) 196–204
Den kompletten Artikel können Sie unter http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0889157515001726 erwerben.