30.01.2013

ifp bietet Nachweis von Dicyandiamid (DCD) in Milchpulver an

Das ifp Institut für Produktqualität bietet ab sofort die Analytik von Dicyandiamid (DCD) in Milchpulver an. Hintergrund sind die jüngsten Funde von DCD-Rückständen in neuseeländischem Milchpulver.

Dort war die biologisch abbaubare Chemikalie, die die Nitratbelastung des Bodens und angrenzender Gewässer reduziert, auf den Weiden der Milchbauern zum Einsatz gekommen. Es gibt derzeit keine offiziellen Höchst- oder Richtwerte für DCD in Lebensmitteln. Die im Milchpulver gefundenen Rückstände werden jedoch als gesundheitlich unbedenklich eingestuft, weshalb bisher kein Rückruf der betroffenen Milchprodukte erfolgte.

Neuseeland ist Sitz des weltgrößten Milchkonzerns, die Milchindustrie macht knapp ein Drittel der Exporte des Landes aus – entsprechend groß ist die Sorge, dass das Vertrauen der internationalen Abnehmer durch die DCD-Funde bröckeln könnte. Aus Rücksichtnahme auf die Wirtschaft des Landes haben daher die zwei größten neuseeländischen Düngemittelhersteller den Verkauf ihrer DCD-haltigen Produkte zur Nitratreduktion vorerst ausgesetzt.

Das am Technologiestandort Berlin-Adlershof errichtete Rückstandszentrum des ifp Institut für Produktqualität ist nun in der Lage, Milchprodukte schnell und zuverlässig auf DCD zu analysieren. Die Analytik erfolgt dabei auf dem neuesten Stand der Technik. Nach flüssigchromatographischer Trennung des Probenextrakts wird DCD mittels Tandem-Massenspektrometrie im Multi-Reaction-Monitoring detektiert (LC-MS/MS). Zusätzlich zur Untersuchung auf DCD bietet das ifp für die Milchindustrie auch die Analyse von Melamin an.