14.12.2016

Mineralöle in Adventskalendern: LGL Bayern untersucht MOSH/MOAH

Nachdem das Thema Mineralöle in Adventskalendern bereits in den vergangenen Jahren, u.a. durch die Stiftung Warentest, vermehrt im Fokus stand, hat nun das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) Adventskalender auf Mineralölkontaminationen hin untersucht.

Fünf verschiedene Artikel wurden sowohl mit Hinblick auf die Verpackung als auch die Schokolade analysiert. Die Ergebnisse wurden auf Antrag von Foodwatch veröffentlicht.

Fotolia 120613141 XSRückstände von gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH) konnten sowohl in allen Kartonverpackungen als auch in allen Schokoladen gefunden werden. Da der Hauptanteil der in den Schokoladen nachgewiesenen MOSH der schwer flüchtigen Fraktion mit mehr als 24 Kohlenstoffatomen angehörte (> C24), ist hierbei laut LGL ein Übergang aus der Verpackung auf die Schokolade über den Dampfraum auszuschließen. Ein Übergang von kürzerkettigen (leichter flüchtigen) MOSH der Fraktion ≤ C24 aus der Verpackung auf die Schokoladen ist durchaus möglich, aber der MOSH-Gehalt ≤ C24 lag in allen Fällen unterhalb des Grenzwertes von 2 mg/kg, der in dem Entwurf für die neue Mineralölverordnung vorgeschlagen wird.

In den Schokoladen von drei der fünf untersuchten Kalender wurden zusätzlich aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) gefunden. Ein Übergang aus den Verpackungen ist hierbei jedoch ausgeschlossen, da bei diesen in der Untersuchung keine MOAH gefunden wurden. Das LGL hob in diesem Zusammenhang auch hervor, dass alle Verpackungen aus Frischfaserkartons bestanden und auf mineralölhaltige Druckfarben verzichtet wurde. Diesbezüglich seien die Hersteller also der Forderung nach Minimierung der Eintragsmöglichkeiten nachgekommen. Andere Quellen für die in den Schokoladen nachgewiesenen MOSH/MOAH-Kontaminationen seien jedoch nicht klar zu identifizieren bzw. auszuschließen.

Die gefundenen MOSH-Konzentrationen stellen laut LGL keine Gesundheitsgefährdung dar; bei den MOAH-Befunden verzichtet das LGL aufgrund fehlender toxikologischer Daten auf eine Gefährdungseinschätzung. Gerade MOAH stehen jedoch im Verdacht, krebserregend und erbgutschädigend zu sein.

Als akkreditiertes Prüflabor bieten wir die Analytik von MOSH/MOAH mittels HPLC-GC-Kopplung an.

Foto: © ChristArt - Fotolia.com