Allgemeine Informationen

Unter Vitaminen werden organische Verbindungen verstanden, die für lebenswichtige Funktionen des Organismus benötigt werden, aber nicht als Energieträger dienen. Der Körper kann sie in der Regel nicht oder nicht in ausreichendem Maße selbst synthetisieren. Vitamine gelten daher als essenziell, ihre Gemeinsamkeit liegt in der unentbehrlichen Aufnahme über die Nahrung.

Vitamine lassen sich in zwei Gruppen einteilen: die wasserlöslichen Vitamine (die B-Gruppe und Vitamin C) sowie die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K.

Wasserlösliche Vitamine

Vitamin

Wichtig für u.a.1

RM2

Vorkommen1

B1 (Thiamin)

Nervensystem, Stoffwechsel, Herzmuskulatur

1,1 mg

Weizenkeime, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Schweinefleisch etc.

B2 (Riboflavin)

Stoffwechsel, Schutzhülle der Nerven

1,4 mg

Vollkornprodukte, Fisch, Fleisch, Milch und Milchprodukte etc.

B3 (Niacin)

Stoffwechsel, Blutgefäße, Haut- und Muskelregeneration

16 mg

Erdnüsse, Fleisch, Fisch, Pilze, Vollkornprodukte etc.

B5 (Pantothensäure)

Bildung von Botenstoffen, Fettsäurestoffwechsel, Cholesterinbildung

6 mg

Innereien, Nüsse, Vollkornprodukte, Eier, Hülsenfrüchte etc.

B6 (Pyridoxin)

Eiweißstoffwechsel, Bildung von Botenstoffen und Blutkörperchen, Immunsystem

1,4 mg

Fisch, Fleisch, Vollkornprodukte, Bohnen, Feldsalat etc.

B7 (Biotin)

Haut, Haar, Nägel, Blutzuckerspiegel, Zellwachstum

50 µg

Sojabohnen, Walnüsse, Innereien, Eigelb, Haferflocken, Fleisch etc.

B9 (Folsäure)

Blutkörperchen, Immunsystem, Bildung von Botenstoffen und Nukleinsäuren, Schwangerschaft

200 µg

Weizenkeime, Leber, Grünkohl, Erbsen, Erdnüsse etc.

B12 (Cobalamin)

Blutbildung, Nervensystem, Zellteilung, Regeneration der Schleimhäute

2,5 µg

Makrele, Hering, Fleisch, Leber, Ei, Käse etc.

C (Ascorbinsäure)

Immunsystem, Bindegewebe, Zahnfleisch, Blutgerinnung; antioxidativ

80 mg

Petersilie, Sanddorn, Johannisbeeren, Paprika, Brokkoli, Kiwi, Zitrusfrüchte etc.

1 Die ifp Institiut für Produktqualität GmbH erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Diese Tabelle dient nicht als Ernährungsratgeber.

2 Referenzmengen für die tägliche Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen (Erwachsene) gemäß Verordnung (EU) Nr. 1169/2011

 

Fettlösliche Vitamine

Vitamin

Wichtig für u.a.1

RM 2

Vorkommen1

A (Retinol; Vorstufe: β-Carotin)

Immunsystem, Haut, Schleimhäute, Blutkörperchen, Augen, Wachstum; antioxidativ

800 µg

Retinol: Leber, Eigelb, Thunfisch etc.
β-Carotin: Karotte, Grünkohl, Spinat etc.

D2/D3 (Ergocalciferol/ Cholecalciferol)

 Calcium- und Phosphathaushalt, Knochenaufbau

5 µg

Fisch (v.a. Hering, Aal, Lachs), Eigelb, Leber, Pilze etc.

E (Tocopherol)

Immunsystem, Keimdrüsen; antioxidativ

12 mg

Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, Getreidekeime, Haselnüsse etc.

K1/K2 (Phyllochinon/ Menachinon)

Blutgerinnung, Knochenbildung

75 µg

Phyllochinon: Blumenkohl, Spinat, Sauerkraut, Hülsenfrüchte, Fenchel
Menachinon: Milch und Milchprodukte, Eigelb, Nattō; Darmflora

1 Die ifp Institiut für Produktqualität GmbH erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Diese Tabelle dient nicht als Ernährungsratgeber.

2 Referenzmengen für die tägliche Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen (Erwachsene) gemäß Verordnung (EU) Nr. 1169/2011

Analytik von Vitaminen in Lebensmitteln

Die Vitaminanalytik erfolgt sowohl mikrobiologisch mit den eigens vom ifp Institut für Produktqualität entwickelten VitaFast®-Testkits als auch mittels instrumenteller Analytik (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie, HPLC).

Bestimmung mittels VitaFast® und HPLC

Die Analytik aller wasserlöslichen Vitamine (Ausnahme: Vitamin C) erfolgt mit den vom ifp entwickelten und produzierten VitaFast®-Testkits. Dabei handelt es sich um eine innovative Weiterentwicklung der offiziellen Methode, die seit Jahrzehnten der Goldstandard in der Analytik wasserlöslicher Vitamine ist. Der Nachweis und die Bestimmung des Vitamins erfolgt hierbei über Mikroorganismen, die zum Wachstum auf die Anwesenheit des jeweils zu bestimmenden Vitamins in der Probe angewiesen sind. Diese Methode ist klassischerweise mit großem Arbeitsaufwand verbunden und erfordert eine hohe mikrobiologische Expertise. Die Bearbeitungsdauer bis zum Ergebnis beträgt zudem eine Woche oder mehr.

Mit VitaFast® ist es dem ifp gelungen, die offizielle Methode in ein gebrauchsfertiges (ready-to-use) Mikrotiterplattenformat zu überführen.  Die Ergebnisse liegen in der Regel bereits nach nur 48 Stunden vor.

Die Bestimmung von Vitamin C (Ascorbinsäure) in Lebensmitteln erfolgt mittels einer enzymatischen Mikrotiterplattenmethode. Hier sind anders als bei der herkömmlichen Methode keine Einzelmessungen in Küvetten mehr erforderlich, wodurch sich Proben wesentlich effizienter bearbeiten lassen.

Auch im Bereich der Bestimmungen mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) konnte das ifp seine Kompetenzen erweitern. Neben den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K sowie Vitamin C können auch die B-Vitamine Thiamin, Riboflavin, Niacin, Pantothensäure, Pyridoxin, Biotin und Folsäure mittels HPLC bestimmt werden. Zudem sind Analysen auf Carnitin, Cholin, Taurin und freies Inositol möglich.
Die Detektion erfolgt hierbei mittels Fluoreszenzdetektor (FLD), UV-Detektor mit Diodenarray (DAD) oder durch die Kopplung mit der Tandem-Massenspektrometrie (MS/MS).

Bestimmungsgrenzen mittels VitaFast® und Enzymatik

Verbindung

Bestimmungsgrenze pro 100 g/ml

B1 (Thiamin)

0,012 mg

B2 (Riboflavin)

0,04 mg

B3 (Niacin)

0,016 mg

B5 (Pantothensäure)

0,04 mg

B6 (Pyridoxin)

0,002 mg

B7 (Biotin)

0,08 µg

B9 (Folsäure)

0,16 µg

B12 (Cobalamin)

0,03 µg

C (Ascorbinsäure)

10 mg

Inositol

0,5 mg

Bestimmungsgrenzen mittels HPLC

Verbindung

Bestimmungsgrenze pro 100 g/ml

A (Retinol; Vorstufe: β-Carotin)

4,0 µg

D2/D3 (Ergocalciferol/Cholecalciferol)

0,3 µg

E (α-1), β-, δ-, ε-Tocopherol)

0,2 mg

K1/K2 (Phyllochinon/Menachinon2))

2,0 µg

C (Ascorbinsäure)

0,5 mg

B1 (Thiamin)

0,08 mg

B2 (Riboflavon)

0,08 mg

B3 (Niacinamid)3)

0,8 mg

B3 (Nikotinsäure)3)

0,5 mg

B5 (Pantothensäure)3)

1,1 mg

B6 (Pyridoxin)

0,08 mg

B7 (Biotin)3)

1,6 µg

B9 (5-Methyltetrahydrofolsäure – natürliche Form)3)

5 µg
B9 (Folsäure – synthetische Form)3) 5 µg
Taurin3) 2,0 mg
Freies L-Carnitin3) 0,5 mg
Gesamtcarnitin3) 1 mg
Gesamtcholin3) 3 mg
Freies Inositol3) 5,0 mg

 

1) Enantiomerentrennung von D-α- und L-α-Tocopherol möglich
2) Differenzierung in MK-4 und MK-7 möglich
3) Bestimmung mittels LC-MS/MS

Bitte erfragen Sie im Vorfeld, für welche Matrices unsere Methoden validiert sind.

 

Vitamine

Das ifp Institut für Produktqualität bietet für das gesamte Vitaminspektrum die Analytik mittels modernster Methoden an. Weitere Informationen zu Vitaminen finden Sie auf folgenden Seiten:

Die Bedeutung von Vitaminen in der Ernährung

Krankheiten wie Skorbut, die auf Vitaminmangel beruhen, stellten bei Seeleuten bis zum 19. Jahrhundert eine der Haupttodesursachen während der Reise dar. Die intensive Forschung nach den Ursachen der Krankheiten führte zu der Entdeckung und medizinischen Erforschung von Vitaminen.

Die große Bedeutung von Vitaminen wird anhand der Vielzahl an Funktionen deutlich, die sie im jeweiligen Organismus erfüllen. So spielen sie u. a. beim Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel eine wichtige Rolle, aber auch beim Schutz des Körpers (Unterstützung des Immunsystems; Oxidationsschutz) und beim Aufbau von Körpergeweben.

Heute werden Lebensmittel immer mehr mit den lebenswichtigen Vitaminen angereichert, um so eine optimale Vitaminversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.

Wasserlösliche Vitamine

  • Vitamin B1 (Thiamin)
  • Vitamin B2 (Riboflavin)
  • Vitamin B3 (Niacin)
  • Vitamin B5 (Pantothensäure)
  • Vitamin B6 (Pyridoxin)
  • Vitamin B7 (Biotin)
  • Vitamin B9 (Folsäure)
  • Vitamin B12 (Cyanocobalamin)
  • Vitamin C (Ascorbinsäure)
  • Inositol

Fettlösliche Vitamine

  • Vitamin A (β-Carotin/Retinol)
  • Vitamin D2/D3 (Ergocalciferol/Cholecalciferol)
  • Vitamin E (α-*, β-, δ-, ε-Tocopherol)
    * Enantiomerentrennung von α-D- und α-L-Tocopherol möglich
  • Vitamin K1/K2 (Phyllochinon/Menachinon)