14.11.2019

Fischfilets mit Chlorat belastet

In der jüngsten Vergangenheit wurden immer wieder erhöhte Rückstände von Chlorat in Fischprodukten, wie Pangasiusfilets, nachgewiesen. Aufgrund der Höhe der Rückstände sind gesundheitliche Beeinträchtigungen, vor allem bei Personen mit Schilddrüsenerkrankungen, nicht auszuschließen, weshalb betroffene Produkte daher vorsorglich zurückgerufen werden müssen.

Chlorate wurden in der Vergangenheit als Pflanzenschutzmittelwirkstoffe zur Unkrautbekämpfung eingesetzt. Die Anwendung chlorathaltiger Pflanzenschutzmittel ist in der EU jedoch seit bereits mehreren Jahren verboten. Chlorat entsteht vielmehr bei der Behandlung von Trinkwasser mit chlorhaltigen Mitteln, welches zum Waschen von Lebensmitteln verwendet wird. Ein weiterer Eintragsweg ist die Verwendung chlorhaltiger Reinigungs- und Desinfektionsmittel in der Nahrungsmittelproduktion. Somit wird Chlorat immer wieder als Kontaminante in Lebensmitteln nachgewiesen.

Rechtliches

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) empfiehlt bis zur Festsetzung spezifischer Höchstgehalte auf EU-Ebene eine gesundheitliche Abschätzung mit Hilfe der von der EFSA veröffentlichten akuten Referenzdosis (ARfD) von 0,036 mg/kg Körpergewicht im Sinne einer Sicherheitsprüfung gemäß Verordnung (EG) Nr. 178/2002 (Lebensmittel-Basis-Verordnung). Für Chlorat-Rückstände in Säuglings- und Kleinkindernahrung gilt jedoch weiterhin der Höchstgehalt von 0,01 mg/kg für das verzehrfähige Erzeugnis.

Aktuell läuft auf europäischer Ebene ein Vorhaben zur Festlegung spezifischer Grenzwerte im Rahmen der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 (Pestizid-Höchstgehalte-Verordnung), welches voraussichtlich Ende diesen Jahres verabschiedet werden soll.

Analytik am ifp

Die Bestimmung von Chlorat und Perchlorat erfolgt in unserem Labor in einer Einzelmethode mittels QuPPe-Methode (Quick Polar Pesticides Method) und LC-MS/MS mit einer Bestimmungsgrenze von 0,01 mg/kg.

Wir beraten Sie gerne. Nehmen Sie mit uns Kontakt  auf.