01.08.2017 / Update 09.08.2017

Mit Fipronil belastete Eier zurückgerufen – sichern Sie sich ab.

In den Niederlanden wurden mehrere Millionen Eier aus dem Handel zurückgerufen. Grund hierfür ist eine Belastung mit dem Insektizid Fipronil, welches u.a. gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt wird. Mehr als zehn Millionen betroffene Eier wurden zudem auch nach Deutschland geliefert. Zwischenzeitlich hatte ALDI - als einzige Handelskette - Eier komplett aus dem Verkauf genommen.

Belastung weit oberhalb des zulässigen Höchstgehalts

Die Belastung von Eiern mit dem Insektizid wurde erstmals von Belgien im europäischen RASFF-Portal gemeldet. Hierbei wurden Fipronilgehalte zwischen 0,0031 und 1,2 mg/kg gemessen. Der für Eier zulässige Rückstandshöchstgehalt liegt jedoch bei 0,005 mg/kg bezogen auf die Summe aus Fipronil und dessen Metaboliten Fipronil-sulfon. Darüber hinaus liegen Analysengehalte für Hühnerfleisch in Höhe von 0,0015 bis 0,0156 mg/kg vor (siehe Stellungnahme Nr. 016/2017 des BfR vom 30. Juli 2017).

Gesundheitsrisiko für Kinder nicht zu 100 % auszuschließen

In seiner Stellungnahme kommt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nach Prüfung verschiedener Verzehrsmodelle zu dem Schluss, dass eine Überschreitung der akuten Referenzdosis (ARfD) von 0,009 mg/kg Körpergewicht für Erwachsene nicht zu erwarten sei. Lediglich für Kinder würde sich – unter Berücksichtigung des britischen Verzehrsmodells – eine ARfD-Überschreitung durch Hühnereier ergeben. Diese stellt laut BfR jedoch keine zwangsläufige konkrete Gesundheitsgefährdung dar, sondern zeigt an, dass ein gesundheitliches Risiko für Kinder möglich ist. Die berechnete Höchstkonzentration in Hühnereiern, bei der für alle Verbrauchergruppen ein akutes Gesundheitsrisiko ausgeschlossen werden kann, läge bei 0,72 mg/kg (bezogen auf die Summe aus Fipronil und Fipronil-sulfon).

Belastung in Deutschland bisher unterhalb des ARfD-Wertes

In einer weiteren Stellungnahme vom 08. August 2017 informierte das BfR darüber, dass die bisher in Deutschland amtlich gemessenen Fipronilgehalte in Eiern maximal 0,45 mg/kg betrugen - es erfolgt somit auch für die empfindlichsten Verbrauchergruppen (Kinder) keine ARfD-Überschreitung.

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