16.04.2021

Aktualisierte Expositionsabschätzung von anorganischem Arsen (iAs)

Arsen ist ein ubiquitär auftretendes Halbmetall. Sein Vorkommen kann natürlich bedingt sein (Bestandteil von Mineralien), aber auch durch verschiedenste Handlungen des Menschen (Bergbau, Verbrennung fossiler Brennstoffe) beeinflusst werden. Arsen kann sowohl organischer als auch anorganischer Form sein. Beide Verbindungen sind toxisch, wobei es sich bei dem anorganischen Arsen (iAs), welches vorwiegend im Boden zu finden ist, um die giftigere Form handelt. Anorganisches Arsen wird als kanzerogen eingestuft. Weitere chronische Effekte, die mit einer Arsenaufnahme zusammenhängen können, sind z.B. Hautläsionen oder Herz-Kreislauferkrankungen.[1]

Die Expositionsquellen von iAs für den Menschen sind unterschiedlicher Art. Arsen wird überwiegend über die Nahrung bzw. das Trinkwasser, aber auch durch Inhalation und Hautkontakt aufgenommen. Neuste Studien zeigen, dass die ernährungsbedingte Aufnahme von iAs, unabhängig vom Alter, vornehmlich durch den Verzehr von „Reis“, „Reisprodukten“, „Getreide und Getreideprodukten“ und „Trinkwasser“ stattfindet. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Expositionsabschätzung zur chronischen ernährungsbedingten Exposition von Arsen aus dem Jahr 2014 entsprechend einer neuen Datenlage überarbeitet und angepasst. Die aktuelle Bewertung umfasst eine Datenmenge aus 23 europäischen Mitgliedstaaten aus den Jahren 2013 bis 2018. Im Vergleich zu der 2014 veröffentlichten Expositionsschätzung weisen die jetzigen Ergebnisse der EFSA auf eine um den Faktor 1,5 – 3 niedrigere Exposition der Bevölkerung gegenüber anorganischem Arsen über die Nahrung hin. Die Bewertung ist damit aber noch nicht abgeschlossen, sondern soll laufend, unter Berücksichtigung des Aufkommens und der jeweiligen Verzehrsdaten, aktualisiert werden. [2]

Die aktualisierte Expositionsabschätzung hat jedoch keine Konsequenzen auf die in der Kontaminanten-Höchstgehalte-Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 aufgeführten Höchstmengen für anorganisches Arsen.

Das Institut für Produktqualität bietet die Analyse auf Arsen, insbesondere auch auf anorganisches Arsen, an.

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Quelle:
https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/zi040830.pdf
Chronic dietary exposure to inorganic arsenic - - 2021 - EFSA Journal - Wiley Online Library